Mai 8, 2022

Schulstraßen-Gedanken

Die SCHULSTRASSE in Sachsenhausen, die gerade wegen des nervigen Durchgangsverkehrs in der Presse war, hat eine ganz andere Würdigung verdient.

Schulstraße 1 a

In dem ohnehin besonderen BRÜCKENVIERTEL hat die Schulstraße für mich durch die AUSSTELLUNGSHALLE  SCHULSTRASSE 1a eine besondere Anziehung. Eine wundervolle urbane Nische. Der Hof und die Halle mit dem Ferdinand Kramer – Mobiliar bieten Platz für Gespräche und spannende Ausstellungen, aktuell die Exhibition Performances Artist* Talks frankfurt.telaviv.

Mit vielen meiner feministischen Veranstaltungen, den Frauen Politik Dialogen und „Nationalität: Frankfurterin“ hatte ich immer am Sonntagvormittag an diesem Ort tagen dürfen. Freundlich begleitet und mit Wacker Kaffee bekocht wurden wir vom Hausherrn, Dr. Bock, dem „Kunstbock“.

1. Wahl für Fotoshootings

Und auch für Fotoshootings hat mich dieser Ort immer wieder angezogen, erstmals 2011 mit Katrin Probst, wo eines meiner Lieblingsfotos entstanden ist.

Ein weiteres Mal 2019 im Rahmen der großartigen Kampagne des Frankfurter Frauenreferats „This is what’s feminists looks like in frankfurt“ mit Katharina Dubno.

Und gerade jetzt wieder mit Katrin Probst. Nach Aufnahmen im Atelier waren wir unterwegs in der Nachbarschaft auf der Suche nach urbanen frankfurterischen Motiven.

Neben dem Oppenheimer Park und dem Abtsgässchen sind wir dann auch wieder in der Schulstraße 1 a gelandet. Die 9 Jahre sind weder an dem Haus noch an mir spurlos vorübergegangen- wir haben beide noch mehr Charakter bekommen🙄

Brückenviertel: Kreativität, Tradition und viel Initiative

In der Schulstraße haben sich wie im gesamten Brückenviertel viele kleine inhaber*innengeführte Geschäfte, Galerien, Mode- und Designläden niedergelassen. Außerdem findet man Fred Perry und Graffiti- Zubehör treulich vereint mit Frau Maurer und ihren Bembeln, außerdem tut man sich Gutes mit dem Traditionsbäcker Hanss, spannender Gastro, z.B. mit dem einzigen schwedischen Lokal Frankfurts, dem Krimibuchladen DieWendeltreppe, dem Apfelweinkontor und vielem anderen mehr. 

Initiative und Kreativität, das zeichnet die Akteur*innen dieses Quartiers in besonderem Maße aus.

Der legendäre Brücken/Wall// und der Markt im Hof, beides Initiativen des Quartiers, haben viele Menschen angezogen. Es tut gut zu hören, dass es jetzt weitergehen soll. Und es ist nur richtig, dass es öffentliche Förderung für diese gelungenen Initiativen gibt. In der Vergangenheit von der kommunalen Wirtschaftsförderung und aktuell mit dem Preisgeld des Hessichen Wirtschaftsministeriums. So verdient!

Ausstrahlung gewünscht

Seit Jahren wünsche ich mir, dass die kreative Szene die Paradiesgasse überquert und sich auch auf der anderen Straßenseite in Alt Sax etabliert. Da braucht es aber auch die auf der Hausinschrift geschmähte Stadtplanung dazu. Weniger Gastro, mehr offene Galerien, Shops, die besonders sind, wie schon der Skateboard- Shop in der Klappergasse. Ein Taschenladen mit regionalen Labels, von AFFENTOR bis TSATSAS, das wäre doch mal etwas… Und der Paradieshof…, aber das ist eine eigene Geschichte.

Klimaanpassung

In Zeiten des Klimawandels fällt ins Auge, dass – ganz abgesehen von absurdem KfZ Aufkommen – in der schmalen Schulstraße weder ein Baum, ein Strauch oder noch ein Blümchen grünt. Hier könnte man sich die Niederländer*innen zum Vorbild nehmen, die auf kleinstem urbanen Raum grüne Miniinseln anlegen – und pflegen. 

Dafür würde es bestimmt auch Fördermittel und Unterstützung geben.

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