November 25, 2021

Gemeinsam laut: NEIN ZU GEWALT

Meine Rede für Frankfurt für Frauen*rechte zum INTERNATIONALEN TAG GEGEN GEWALT AN FRAUEN*

https://www.frauenrechteffm.de

Gesang ohne Angst

Cancion sin miedo, gewidmet den durch Femizid ermordeten Frauen in Mexiko

Für alle Frauen, die für Gleichheit marschieren

Für alle, die gegen Gewalt demonstrieren

Für alle, die täglich kämpfen fürs Leben

Für alle, die ihre Kinder nicht aufgeben

Gesang ohne Angst für Wahrheit und Recht

Laut soll es tönen: WIR WOLLEN SIE LEBEND!

FEMIZIDE DARF ES NICHT MEHR GEBEN!

 

Gemeinsam laut      NEIN zu GEWALT

Gemeinsam laut      NEIN zu GEWALT

 

Es ist großartig euch alle hier zu sehen und zu hören.

Mein Name ist Ursula auf der Heide vom Bündnis Frankfurt für Frauenrechte und ich danke euch sehr, dass ihr alle hier seid.

Gewalt an Frauen* und Mädchen* geht nicht in den Lockdown. Sie hört nicht auf, im Gegenteil, Partnergewalt ist, so die neuesten Zahlen  noch um 4,9 % gestiegen.

Gewalt ist, so erkennt die WHO, eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen und Mädchen.

Die Folgekosten betragen in Europa jährlich 366 Milliarden, in  Deutschland unfassbare 148 Millionen pro Tag.

Vor allem aber ist sie unerträglicher, menschenrechtsverletzender Alltag in unserer Stadt wie überall auf der Welt.

Es muss Schluss mit Wegsehen, Verschweigen, mit Verharmlosen: Gewalt ist Gewalt, Mord ist Mord und kein Beziehungs- oder Familiendrama.“

Mehr als jeden dritten Tag stirbt in Deutschland eine Frau durch einen Femizid.

Stopp Stopp  – Femizide Stopp

Jede vierte Frau in Deutschland ist von sexualisierter Gewalt und Belästigung betroffen -unabhängig von beruflicher Position, sozialem Status und Alter. In Frankfurt werden gutverdienende Frauen* genauso geschlagen und belästigt wie drogenkonsumierende Frauen*, die auf der Straße leben, queere Frauen*, trans Frauen, Women of Colour, schwarze Frauen* und alle anderen.

Wir solidarisieren uns mit allen Menschen, die aus rassistischen, antisemitischen, queer- und transfeindlichen Motiven mehrfach diskriminiert und von Gewalt bedroht werden.

Unser Protest ist intersektional.

Wir erinnern an diesem Tag an die Schwestern Mirabal, – Patria, Minerva und Maria, die sich in der Dominikanischen Republik gegen das diktatorische Regime gestellt hatten und 1960 verschleppt und ermordet wurden.

Gewalt gegen Frauen* und Mädchen* ist strukturelle Gewalt.

Gewalt ist der Versuch von Tyrannen die Kontrolle und Macht zu behalten oder zu gewinnen – im Zuhause und im Staat. Wo immer Frauen gegen Unterdrückung und für ihre fundamentalen Rechte aufstehen, für demokratische Rechte, die Rechte von Geflüchteten, die Rettung der Umwelt, gewerkschaftliche Rechte, sind sie von Gewalt bedroht.

Von psychischer, digitaler, körperlicher Gewalt bis zu Femiziden.

Wir solidarisieren uns mit allen Frauen* und Mädchen* in Afghanistan, Belarus, Kolumbien, weltweit, die heute trotz Gefahr für Freiheit und Leben gegen Gewalt, Unterdrückung und Diskriminierung kämpfen.

Unser Protest ist intersektional und international !

Wir sind gemeinsam laut.

Wir, das sind heute

Amnesty Bezirksgruppe Frankfurt, ASF, Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen Frankfurt, BrokenRainbow e.V., Bündnis 90/Die GRÜNEN Frankfurt am Main, Bundesverband der Mütterzentren e.V.,Care Revolution e.V., Caritasverband Frankfurt e.V., DaMigra e.V., Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Frankfurt, DGB-Frauen Frankfurt, Die GRÜNEN im Römer, DIE LINKE. im Römer, Die LINKE. Kreisverband Frankfurt, EVA Evangelisches Zentrum für Frauen Frankfurt, Feministische Partei DIE FRAUEN, FeM Mädchen*haus Frankfurt, FIM-Flüchtlingsrat Hessen, FIM Frauenrecht ist Menschenrecht e.V., Förderverein Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt e.V., Frankfurt für Frauenrechte, Frauen helfen Frauen Frankfurt  e.V., Frauen in Bewegung-Kampfkunst und Bewegung e.V., Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt, Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main, Frauen –Union Frankfurt, Frauenverband Courage e.V., gffb gGmbH, Grüne Jugend Frankfurt, INFRAU e.V., Junularo Frankfurt e.V., Kinothek Asta Nielsen, LIBS, Lesben Informations- und Beratungsstelle e.V., Migrantinnenverein Frankfurt e.V., Orada! e.V. Internationales Theater, Ortsfrauenausschuss IG Metall Frankfurt, Der Paritätische Hessen, pro familia Frankfurt e.V., pro familia Hessen, saloonY e.V., Sisters Rhein-Main e.V., Soroptimist International Club Frankfurt am Main, Soroptimist International Club Frankfurt Vision, Sozialdienst kath. Frauen e.V. Frankfurt, SPD Frankfurt, Türkisches Volkshaus Frankfurt e.V., VAMV, Verband alleinerziehender Mütter und Väter, WIZO-Gruppe Frankfurt, ZAN, Hilfsorganisation zur Förderung der Rechte afghanischer Frauen e.V., ZONTA Club Frankfurt am Main, ZONTA Club Frankfurt II Rhein – Main, #NoFragida

 

Seit jetzt 40 Jahren wird am 25 11. für die Einhaltung der Menschenrechte gegenüber Frauen und Mädchen demonstriert.

Wie viele Jahrzehnte noch?

Die Umsetzung der in der Istanbul Konvention beschriebenen Maßnahmen für alle Frauen* und Mädchen* unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus und ihrer Nationalität kann nur der selbstverständliche Anfang sein. Wir müssen endlich die Ursache bekämpfen:

Das vorherrschende, patriarchal und auch rassistisch geprägte Rollenbild von Frauen* und Männern. Ein Rollenbild, das in Deutschland dafür sorgt, dass an einem Frauen kriminalisierenden Abtreibungsgesetz aus dem Kaiserreich 150 Jahre festgehalten wird.  Das zum Beispiel dazu führte, dass das Sexualstrafrecht im 21. Jahrhundert erst nach den Übergriffen auf der Kölner Domplatte reformiert wurde.

Der Koalitionsvertrag der künftigen Regierung macht hier viel Hoffnung.

Er wird aber auch die internationale Rechte auf den Plan rufen, die mit großem finanziellen Aufwand ihren Propagandaapparat einsetzen wird, um diese Vorhaben zu diskreditieren. Um ihre europäische Agenda, die Wiederherstellung der sogenannten „natürliche Ordnung“ zu verfolgen.

Deswegen ist es so wichtig, dass wir heute hier, viele und laut sind.

Dass wir das Schweigen brechen

Dass wir überall: in Betrieben, Gewerkschaften Parteien, Vereinen, im Freundeskreis laut werden

Gegen Gendergewalt

Gegen patriarchale Rollenklischees

Für eine Gesellschaft in der Frauen*  und Mädchen* frei von Gewalt und Diskriminierung gleichberechtigt und respektiert leben können!

Für ein Leben in Freiheit und ohne Angst

Gemeinsam laut :nein zu Gewalt