Mai 5, 2022

28.02.2019 Starkregenereignisse

Herr Vorsteher,

sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!

 

Den Zusammenhang zwischen extremen Wetterereignissen und globaler Erwärmung hatte Professor Latif beim Neujahrsempfang galaktisch klar aufgezeigt. Die lange heißen, trockenen Sommer mögen dennoch nicht wenige Frankfurterinnen und Frankfurter begrüßen, das gehört auch zur Wahrheit. Die lange Trockenheit hat jedoch erhebliche Schäden verursacht und Anpassungsmaßnahmen erforderlich gemacht, die sich jetzt im Haushalt niederschlagen. Klimarelevante Haushaltspositionen werden in den nächsten Jahren einen noch größeren Raum einnehmen müssen. Auch wenn Wasserkaskaden im Südbahnhof und Autofahrer, die ihre Kfzs für Amphibienfahrzeuge halten, für manche noch einen gewissen Unterhaltungswert haben, bei der Evakuierung eines Altenwohnheims, wie in Frankfurt geschehen, dürfte das Amüsement enden. Starkregenereignisse sind extreme Wetterereignisse, extrem nass, extrem lokal, sie haben eine extrem kurze Vorwarnzeit und sie richten unter Umständen extreme Schäden an. Man kann solche Ereignisse weder verhindern noch sich vollständig dagegen schützen, sagen die Experten. Deswegen ist ein Starkregenrisikomanagement mit dem Ziel der Verringerung nachteiliger Folgen für die menschliche Gesundheit, Gebäude, Infrastruktur, Umwelt, das Kulturerbe und wirtschaftliche Tätigkeiten das Gebot der Stunde.

 

(Beifall)

 

Es ist gut, dass die Umweltdezernentin das Thema aufgegriffen hat. Es ist gut, dass Frankfurt auf dem Weg ist. Alle Fraktionen, alle Dezernate, alle Ämter sollten das uneingeschränkt unterstützen. In Münster, wo ein siebenstündiges Starkregenereignis die Stadt unter Wasser gesetzt und Menschenleben gekostet hat, ist das jetzt so. Wir sollten das Menschenmögliche tun, bevor eine Katastrophe da ist. Was zu tun ist, da sind sich auch die Experten einig. Auf der Grundlage einer Starkregengefahrenkarte muss die Stadt Steuerungsmaßnahmen entwickeln. Unternehmen und Bürgerinnen und Bürger müssen informiert und beraten werden, wie sie Eigenvorsorge treffen können. Der Ausbau der Kanalisation ist übrigens nicht das Mittel der Wahl. Vielmehr sind alle Maßnahmen darauf auszurichten, dass nicht zu viel Wasser zu schnell in die Kanäle läuft. Frankfurt muss sich zur Schwammstadt entwickeln. Alle Möglichkeiten zur Versickerung sind anzugehen, Entsiegelung, Dachbegrünung, Auffangbecken im Straßenbau, Plätze, auch Parks, die geflutet werden können, oder vielleicht auch Deichbauten. Die wassersensible Stadtentwicklung muss zur Vorgabe für alle Neubaugebiete und für Nachverdichtung werden. Die Schäden solcher Starkregenereignisse sind gewaltig und wirken lange nach. Gelingt es nicht, das Wasser schnell und vollständig abzuleiten, kommt es zum Beispiel zu einer Grundwasserverunreinigung, sind die Schäden unabsehbar.

 

Der Oberbürgermeister von Rotterdam hat die stark verdichtete Innenstadt zum Starkregenlabor erklärt, …

 

Stadtverordnetenvorsteher

Stephan Siegler:

 

Frau auf der Heide, Ihre Redezeit ist überschritten.

 

 

 

Stadtverordnete Ursula auf der Heide, GRÜNE:

(fortfahrend)

 

… Mittel zur Verfügung gestellt und Bauvorschriften außer Kraft gesetzt. Jeder Bürger, jede Bürgerin ist aufgerufen, Ideen auszuprobieren. Ein Vorbild für Frankfurt? Warum nicht.

 

Danke schön!

 

(Beifall)