März 20, 2009

Eine Alternative zu den Gymnasien (OBR)

Antrag

Zukunft des Hauptschulbildungsangebotes in Sachsenhausen im Rahmen einer Sekundarschule Sachsenhausen sichern.

Der Ortsbeirat fordert die Stadtverordnetenversammlung auf

den Startschuss für ein zukunftsgerichtetes und bedarfsgerechtes Bildungsangebot im Ortsbezirk 5 zu geben, das -alternativ zu den Gymnasien-, für Kinder mit den unterschiedlichsten Potenzialen die besten Fördermöglichkeiten bietet und damit die Entwicklung einer Sekundarschule Sachsenhausen als integrierte Stadtteilschule mit G9, Mittagsverpflegung, Ganztagsangebot und gemeinsamem Unterricht voranzutreiben.

In diese Stadteilschule sollen die erfolgreichen, praxisnahen Hauptschulbildungsangebote und Projekte der Schwanthaler Schule integriert werden.

Der Aufbau dieser Schule soll aus der Deutschherren Schule und der Schwanthaler Schule erfolgen und mit dem neuen Schuljahr 2009/2010 starten.

Dies vorausgeschickt bittet der Ortsbeirat die Stadtverordnetenversammlung

Eine entsprechende Ergänzung des Schulentwicklungsplans zu beschließen             und alle Anstrengungen zu unternehmen, hierzu das Einverständnis des             staatlichen Schulamtes und des Kultusministeriums einzuholen

Einen Nachtragsetat zu beschließen um sofort notwendige Investitionen zu             ermöglichen

Das Stadtschulamt mit der Einberufung einer Projektgruppe zur Entwicklung             dieses Schulangebotes unter Beteiligung externer Beratung zu beauftragen

Das Stadtschulamt mit einer kurz- mittel- und langfristigen Beplanung der             betroffenen Immobilien zu beauftragen.

Nachfragesituation

Mit dem Beginn des Schuljahres 2008/2009 haben Eltern sich – nicht nur im Ortsbezirk 5 – verstärkt über die Schulempfehlungen hinweggesetzt und die Hauptschulen „abgewählt“.

So kam es an der Schwanthaler Schule nur zu 5 Anmeldungen für eine Hauptschulklasse, hingegen in der Holbeinschule zu Klassenstärken von 33 Schülern, in der Deutschherrenschule sind die Anmeldezahlen ebenfalls rückläufig.

Für das kommende Schuljahr zeichnet sich die Fortsetzung dieses Trends ab- erneut liegen nur 5 Anmeldungen für die Schwanthaler Schule vor.

Es gibt andererseits seit Jahren eine immer größer werdende Nachfrage nach IGS Angeboten im Ortsbezirk 5. Dieses Schulangebot fehlt bisher völlig, z.B. da der Zugang zur Carl von Weinberg Schule ist nicht für jedes Kind möglich ist.

Es besteht immer noch ein hoher Bedarf an Ganztagsangeboten, Hortplätzen, Mittagsverpflegung.

Außerdem besteht seit Jahren Nachfrage nach Angeboten für gemeinsamen Unterricht.

Handlungsbedarf

Ein weiterer Schuljahresstart mit nur 5 Anmeldungen für die Hauptschulklasse der Schwanthaler Schule führt zwangsläufig zum Ende des Schulstandortes und seines Bildungsangebots. Ohne sichere Perspektive werden Eltern keine Anmeldungen vornehmen, Sponsoren und Kooperationspartner werden sich zurückziehen, erfolgreiche Projekte enden.

Nach wie vor gibt es aber nicht weniger Kinder (und Eltern), die auf dieses erzieherische Angebot angewiesen sind.

Die Situation spitzt sich auch deswegen weiter zu, weil anders als in früheren Jahren Querverweisungen von anderen Schulen nur erschwert möglich sind.

Die Hauptschule ist faktisch – unabhängig vom politischen Willen- zumindest im Ortsbezirk 5 ein Auslaufmodell.

Auch die Realschulen geraten ins Hintertreffen, da sie strukturell weniger auf dieses Schülerpotenzial eingerichtet sind und sich die notwendige individuelle Förderung bei Klassenstärken mit 33 schlicht ausschließt.

Die Schüler beider Schulen, die zu 85 % im Ortsbezirk wohnen, wären die Verlierer, die auf viele andere Schulen verteilt würden.

Nur ein gemeinsames, neues, integriertes und zukunftsorientiertes Bildungsangebot beider Schulen kann das Vertrauen der Eltern finden und die Kinder mit den verschiedensten Potenzialen adäquat fördern.