Der richtige Ort für den Flashmob: S – Bahn Ausgang Lokalbahnhof, Siemensstraße

„Das ist der richtige Ort für einen solchen Flashmob,“ so Gudrun Wörsdörfer, langjährige Verantwortliche des Frankfurter Frauennotrufs, „ein Ort, für den Frauen ein „Transitvisum“ benötigen, ohne Aufenthaltspunkte, mit dunklen uneinsehbaren Ecken und durch vorbeifahrende Autos und Bahnen so verlärmt,  dass Hilferufe ggf. nicht gehört würden.“  Einen solchen Ort suchen sich Täter aus, die die Verfolgung, den Angriff oder im schlimmsten Fall die Vergewaltigung von Frauen planen , so hörten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des von der grünen Stadtverordneten Ursula auf der Heide organisierten Flashmob, denn diese Taten erfolgen nicht spontan, sondern gezielt an Orten, bei denen Störungen nicht zu befürchten sind.

Zwar sei die Gewaltbedrohung für Frauen im familiären Umfeld deutlich größer und Wörsdörfer lobt hier ausdrücklich die konsequente Arbeit der Frankfurter Polizei. Es gibt jedoch auch die Übergriffe öffentlichen Raum und Wörsdörfer nennt Zahlen und schildert eindringlich die auch langfristigen Auswirkungen auf die betroffenen Frauen.

Es gehe keinesfalls um Panikmache und Steigerung von Unsicherheiten, es sei jedoch wichtig, dass Frauen „ auf ihre Wahrnehmung hören und sich nicht mit zusammengebissenen Zähnen unnötigen Mutproben aussetzen“.

Da aber viele Frauen, die z.B. in der Krankenpflege, Gastronomie, Reinigungsbereich, und am Flughafen arbeiten, sich nicht aussuchen können, wann sie welche Orte aufsuchen, sei es richtig, sich zu überlegen, wie solche Orte auch objektiv sicherer gestaltet werden können.

Wie auch beim letzten Flashmob entwickelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schnell wieder Vorschlägen und auch Anmerkungen von Passantinnen wurden miteinbezogen.

Wie so oft, spielt das Licht eine wichtige Rolle bei den Vorschlägen, aber auch die Anordnung der Fahrpläne und Fahrscheinautomaten. Zwischen diesen,  der Fahrradabstellanlage und dem Bahndamm befindet sich ein komplett dunkeler uneinsehbarer Bereich.  Eine andere Anordnung und zusätzliches Licht würde Verbesserung bringen.

Um den „Transitcharakter“ zu verändern, bzw. „Störungen“ zu provozieren, wird an einer Ecke der Grünfläche die Aufstellung von Bank, ggf. auch ein Hündetütenautomat  vorgeschlagen, da die schön ausgebaute Grünfläche entlang des Bahndamms ohnehin zum Hundespaziergang einlädt. Die Aufstellung einer überdachten Wartebank und einer oberirdischen Ankunftsanzeige, auch die Aufstellung eines Zigarettenautomaten wurde erwogen.

Zur Verschönerung könne ein Pflanzkübel aufgestellt werden, wenn sich z.B. in der nahegelegenen KITA Paten finden lassen.

In den Fahrplananzeigern solle das Plakat des Präventionsrates „Gewalt-Sehen-Helfen“ aufgehängt werden.

Eine weitere Idee wurde aufgrund von Erfahrungen einer Teilnehmerin in New York eingebracht. Dort werden U- Bahnhöfe als Spielorte für Musiker ausgeschrieben und die Musiker erhalten die Einnahmen.

Eine schöne Idee, die für mehr Leben sorgen und gut zu der Graffiti-Gestaltung der S –Bahnsteige passen würde -South Side Gallery Lokalbahnhof – mit Live Musik!